Montag, 27. August 2012

Gimp für Anfänger: Objekte freistellen (Pfad)


Letztes mal habe ich das Freistellen eines Objektes mit dem Lasso gezeigt. Heute zeige ich wie das mit dem Pfadwerkzeug geht. Ich benutze zum Freistellen nur dieses Werkzeug, solange das Objekt klare Linien und Kanten hat. Zum veranschaulichen werde ich wieder das Bild mit der Tattoomaschine nehmen, welche in diesem Tutorial komplett freigestellt wird. Aus zeitlichen Gründen arbeite ich nicht so sauber, wie es eigentlich der Fall sein sollte. Aber dennoch erkläre ich natürlich alles richtig ;) Heute ist sogar schon der erste Trick dabei, den zumindest ich noch in keinem anderen Gimp-Tutorial gesehen habe. Also, ich wünsche wie immer viel Spaß beim lernen.





Hier siehst du das Bild, an welchem ich dir das heutige Tutorial einmal zeigen möchte. Wenn du meine letztes Tuts gelesen haben solltest, findest du dich rechts in der Navigation und im Werkzeugkasten vielleicht schon ein wenig zurecht.  

Um die Details des Bildes gut zu erkennen, zoome über die Ansichtsnavigation in das Bild hinein. Danach wähle das Pfadwerkzeug aus deinem Werkzeugkasten.  

Die Werkzeugeinstellungen erscheinen jetzt rechts unter dem entsprechenden Reiter in der Navigation. Die 3 Bearbeitungmodi sind „Design“, „Bearbeiten“ und „Verschieben“.
Um einen Pfad zu zeichnen, muss „Design“ aktiviert sein. In diesem Modus kannst du einen Pfad zeichnen und einzelne Griffpunkte verschieben.

Unter „Bearbeiten“ kannst du einzelne Pfade, also einen Strich zwischen 2 Griffpunkten, verformen. Um aus einer Geraden zum Beispiel eine Kurve zu machen. Den Modus bearbeiten brauchst du aber auch um eine Auswahl zu schließen.

Der Modus „Verschieben“ sagt es auch schon. Du kannst die bereits gezeichneten Pfade mit der Maus anfassen und verschieben.

So sieht es aus, wenn du mit dem Pfadwerkzeug zeichnest. Die Griffpunkte entstehen mit einem Mausklick, zwischen 2 davon bildet sich der Pfad. Bei Geraden brauchst du nicht so viele Griffpunkte wie bei einem Kreis. Benutze aber lieber mehr Punkte als zu wenig, dadurch wird deine Auswahl genauer. Solltest du mal einen Punkt zu viel oder falsch gesetzt haben, kannst du den ganz einfach durch die Rücktaste entfernen, so wie einen falschen Buchstaben in einem Text. Aktive Griffpunkte erkennst du übrigens daran, dass sie durchsichtig sind.  

Hast du die erste Auswahl fertig, kannst du ohne Probleme weitere hinzufügen. Bei diesem Bild sind noch 4 Zwischenräume vorhanden, die freigestellt werden müssen. Das geht genauso einfach wie bei der ersten. Auch die hinzugefügten Pfade werden im Reiter „Pfade“ gespeichert und können ein- oder ausgeblendet werden. Du kannst übrigens wie im Reiter „Ebenen“ eine neue Pfadebene erstellen. Dazu ist das weiße Blatt in der unteren linken Ecke da. So ist es zum Beispiel möglich, jeden hinzugefügten Pfad einzeln zu aktivieren.
Ist die Auswahl komplett, benutze im Reiter „Pfade“ den Button „Auswahl aus Pfad“.  
So verschwinden deine Pfade aus dem Bild und zu sehen ist eine Auswahl. Aus dieser soll nun eine Ebenenmaske werden.
Klicke mit der rechten Maustaste auf deine Ebene und wähle „Ebenenmaske hinzufügen“. Hier wählst du „Auswahl“.  
Und schon wird deine Auswahl freigestellt. Aber nehmen wir mal an, du wolltest nicht die Maschine freistellen, sondern den Hintergrund. Auch das wäre jetzt noch problemlos möglich. Wenn die Maske aktiv ist und du im Menü auf „Farben > Invertieren“ gehst, ist die Maske umgekehrt worden und der Hintergrund ist nun zu sehen, die Maschine nicht. Probiere es einmal aus.
Da einzelne Bereiche nicht auf Anhieb perfekt Freigestellt sind, kannst du diese über die Ebenenmaske noch ausbessern. Wie das Gewinde hier. Es hat so viele kleine Details, mit dem Pfadwerkzeug kann man diese nicht so gut erwischen. Das ist aber auch gar nicht nötig.
Mit einem Pinsel oder der Sprühpistole und den Farben Schwarz und Weiß kann auf der Ebenenmaske gezeichnet werden um Bereiche ein- oder auszublenden. Ich nehme die Sprühpistole, stelle den Fluss aus 100. Dieser ist als Standard auf 10.  
Mache mit Schwarz erst mal die Ränder wieder großzügig sichtbar. Verändere die Pinselgröße um das Gewinde ganz fein zu bearbeiten. Mit der Taste „X“ wechselst du zwischen Vorder- und Hintergrundfarbe. So musst du nicht immer mit der Maus in den Werkzeugkasten um die Farben zu wählen. Gerade beim Verbessern auf der Ebenenmaske ist die Taste „X“ super zu gebrauchen!
Das Gewinde ist jetzt super freigestellt, mit allen Details. Sollten jetzt noch Kanten dein Objekt unschön aussehen lassen, keine Sorge. Gleich zeige ich dir einen Trick, mit dem du deine Auswahl schön Glatt aussehen lässt. Füge aber zunächst einen Hintergrund ein. Unten links im Ebenenreiter kannst du eine neue Ebene hinzufügen, diesen Schritt kennst du bereits aus vorherigen Tutorials.
Jetzt siehst du auch viel besser die unschönen Ecken der Auswahl. Oben zum Beispiel gefällt es mir gar nicht. So kann man das Bild unmöglich lassen. Und jetzt kommt ein nicht so gewöhnlicher Trick, den du dir gut merken solltest.  
Gehe auf die Ebenenmaske (mit weißem Rand aktiv) und wähle aus dem Menü “Filter > Weichzeichnen > Graußscher Weichzeichner“  
Bei diesem Bild reicht es, den Radius auf 10 zu stellen. In der Vorschau siehst du, wie weich die Kanten werden. Wählt man zu viel, wird die Auswahl im Randbereich transparent, nimmt man zu wenig, bringt dieser Trick nichts. Da jedes Bild verschiedene Eigenschaften hat, gehe am besten von einem Wert von 10 aus und probiere so, ob es passt.
Hast du mit Ok bestätigt, sieht dein Bild nun so aus. Die Ränder der Auswahl sind weichgezeichnet. Und somit unscharf. Das ist aber nicht das Ziel, sondern ein besser freigestelltes Bild mit schöneren Kanten.
Immer noch in der Ebenenmaske, wähle aus deinem Werkzeugkasten das Tool „Kurven“, auch zu finden unter „Farben > Kurven“. Bewegst du den Punkt für die X-Achse (unten Links,) nach Rechts, wird die Auswahl immer schärfer.  
Hier musst du ein gutes Gleichgewicht finden, zu weit nach rechts wird deine Auswahl zu klein und dein Objekt verschwindet im Randbereich. Behalte diesen also gut im Auge.
            Für diese Auswahl reicht diese Einstellung. Vergleiche das vorherige Bild mit diesem. Der Unterschied ist wirklich beeindruckend. Theoretisch kannst du mit diesem einfachen Trick unsauber freigestellte Objekte ziemlich gut verfeinern. Und selbst danach kannst du über die Ebenenmaske mit Schwarz und Weiß wieder stellen ein- und ausblenden. 

                                            VORHER                                                                                          NACHHER
Damit wäre die Auswahl perfekt. Jetzt noch einmal zum Hintergrund. Um den nicht ganz so langweilig zu lassen, füge ich noch ein Licht in die Mitte des Bildes. Wähle die Ebene mit dem Hintergrund und gehe ins Menü unter „Filter > Licht und Schatten > Lichteffekte“.  
Mit dem kleinen Punkt in der Vorschau bestimmst du den Ort der Lichtquelle. Ich lass alle Einstellungen so wie sie sind und setze den Punkt in die Mitte, verändere noch die Größe über den „Abstand“ -Regler. Danach bestätige ich mit Ok.
Das sieht doch schon viel besser aus. Alle Farben, vom Hintergrund und Licht, sind variabel.
Wenn das Licht zum Beispiel blau sein soll, kannst du das bei den Lichteffekten vorher festlegen.



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