Mittwoch, 19. September 2012

Workflow "Sunrise"


Hi Leute,

ich möchte heute mal zeigen wie ich dieses Bild bearbeitet habe. Das besondere daran ist, dass ich ausnahmsweise nicht wie üblich viele Werkzeuge, sondern Ebenen zur Verbesserung benutzt habe.
Zum Einen kann man über diesen Weg vieles über Ebenen lernen, zweitens lässt sich so ein Arbeitsschritt viel leichter einsehen, rückgängig oder unsichtbar machen. Über die Ebenen hat man zwar nicht ganz so viele Bearbeitungsmöglichkeiten, für eine zufriedenstellende Bildbearbeitung kann es aber reichen. Viel Spaß beim heutigen Tutorial.


Hier siehst du das Ausgangsbild, also das Bild, so wie es aus der Kamera kommt. Die Bilder aus der Kamera sehen meist eher Grau und damit sehr farblos aus. Das liegt ganz einfach daran, dass die Kamera immer nach 18% Grau sucht. Fotografiere ich weiß, wird das Foto Grau. Fotografiere ich Schwarz, wird das Foto ebenfalls Grau. Das kann man nur durch einen anderen Blendenwert, manuellen Weißabgleich oder nachträgliche Bearbeitung beheben. Schnee zum Beispiel bekommt man erst richtig weiß, wenn man 1-2 Blenden überbelichtet. Auf den ersten Blick sieht es vielleicht nicht so aus, aber bei diesem Bild stimmen die Farben nicht.
Das Bild hat sehr schöne Details, die ich durch einen High-Pass-Filter besonders betonen möchte. Dazu gehe ich im Menü auf „Filter > Allgemein > High Pass Filter“ Hier wähle ich meistens immer den Wert 10 und den Mode „Greyscale“. Dann wähle ich bei der Ebene den Modus „Harte Kanten“.
Sollten die Details zu übertrieben erscheinen, kannst du das über die Ebenen-Deckkraft korrigieren.

Da der Modus „Harte Kanten“ das Bild sehr körnig macht, möchte ich den Himmel, der keine besonderen Details enthält, nicht mit dem High Pass Filter überlagern. Bei näherer Betrachtung sieht das sehr unschön aus. Also werde ich per Ebenenmaske den Himmel vom HP-Filter befreien.
Um die Farben im Bild zu verstärken, wähle wieder die erste Ebene und gehe im Menü auf „Farben > Komponenten > Zerlegen“ und den Farbmodus RGB. Das Bild wird nun in einem neuen Fenster geöffnet und besteht aus 3 Ebenen, nämlich aus Rot, Grün und Blau (RGB), dargestellt als Graustufenbild.

Ich wähle die blaue Ebene und kopiere sie, da vor allem der Himmel wieder ein schönes Blau bekommen soll.  
Hier füge ich die Kopie als neue Ebene ein und wähle den Modus „Überlagern“. Jetzt ist der Himmel mit seinem eigenen Blau verstärkt worden, ohne das ich Regler wie Sättigung oder den Tonwert verändern musste. Von dieser Ebene hab ich übrigens eine Kopie gemacht und als Ebenenmaske bei Bild 3 eingefügt, um den Himmel vom HP-Filter zu befreien.

Da die Blauebene schon 100 Prozentig abdeckt, mir das Blau aber noch nicht kräftig genug erscheint, dupliziere ich die Ebene einmal. Damit verstärkt sich das Blau um weitere 100%. Um eventuelle Blautöne im restlichen Bild nicht zu verstärken, verpasse ich dieser Ebene eine Ebenenmaske, bei der ich außer dem Himmel nichts frei lasse. Die Ebenenmaske erstelle ich sehr einfach, und zwar mit Rechtsklick auf die Ebene „Ebenenmaske hinzufügen > Graustufenkopie der Ebene“. Von der Ebenenmaske wissen wir ja, dass weiß das Bild zeigt und schwarz Bildbereiche abdeckt. Der Himmel soll zu sehen sein, muss auf der Maske also weiß sein. Damit das korrekt ist, müssen die Farben der Maske umgekehrt, invertiert werden. Das geht ganz einfach über Farben > Invertieren. Jetzt sollte es stimmen und nur der Himmel wird von der Maske nicht bedeckt und somit das Blau auf dem Bild verstärkt.
Kommen wir zur letzten Ebene, diese ist eine sogenannte Füllebene. Dazu erstelle ich eine neue transparente Ebene, die mit einem Farbverlauf gefüllt ist. Das Werkzeug dafür befindet sich entweder im Werkzeugkasten links oder ist im Menü unter „Werkzeuge > Malwerkzeuge > Farbverlauf“ zu finden. In den Werkzeugeinstellungen wählst du „VG nach Transparent“ damit nur die eine Farbe dein Bild verändert. Unten links im Werkzeugkasten kannst du die passende Vordergrundfarbe, hier ist es ein Orangeton, wählen. Ziehe das Werkzeug von unten nach oben durch das Bild und stelle den Ebenenmodus auf „Überlagern“. Und schon werden die Farben in dem Ton intensiver.

Um den unteren Bereich des Bildes nicht ganz so stark mit der Farbe zu überlagern, habe ich eine Graustufenkopie als Maske hinzugefügt. So wird die Farbe nicht schwächer und nur teilweise ausgeblendet.

Jetzt könntest du in aller Ruhe dein Bild weiter bearbeiten, du kannst einzelne Ebenen ja jederzeit löschen, die Deckkraft oder den Modus verändern. Du bleibst bei den Einstellmöglichkeiten also flexibel, was z. B. bei dem Werkzeug „Sättigung“ im Nachhinein nicht möglich ist. Außerdem hast du bei dem Originalbild nichts verändert, kannst durch ausblenden der einzelnen Ebenen immer wieder einen Vergleich starten, ob es dir so gefällt oder nicht.



Also, wir sehen uns beim nächsten Tutorial.


Bis dann!

Dude


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